Die Frage muss zunächst einmal offen bleiben, ob es sich bei diesem Werk von John Boyne um ein Jugendbuch handelt – immerhin hat es Preise als ein solches bekommen – oder doch zumindest auch um ein Buch für Erwachsene. In jedem Fall hat mich, sicherlich nicht mehr ganz jugendlich, dieses Buch sehr beeindruckt. Darüber hinaus: Ein weiterer Beitrag aus der informellen Reihe dieses Blogs „Literatur aus Irland“.
Über den Inhalt möchte ich nicht mehr sagen, als der Klappentext verrät (keinesfalls eine Inhaltsangabe vorher lesen!):
„The story of The Boy in the Striped Pyjamas is very difficult to describe. Usually we give some clues about the book on the jacket, but in this case we think that would spoil the reading of the book. We think it is important that you start to read without knowing what it is about.
If you do start to read this book, you will go on a journey with a nine-year-old boy called Bruno (though this isn’t a book for nine-year-olds.) And sooner or later you will arrive with Bruno at a fence.
Fences like this exist all over the world. We hope you never have to cross such a fence.
John Boyne, geboren 1971 in Dublin, hat zwischenzeitlich 14 Romane veröffentlicht, die in 48 (!) Sprachen übersetzt sind. Sicherlich also kein unbekannter Stern am Literaturhimmel. Die 5 Millionen verkauften Exemplare des „Jungen im gestreiften Pyjama“, die für ihn den Durchbruch als Schriftsteller bedeutet haben, sind gut nachvollziehbar, denn Boyne versteht auf sehr unprätentiöse, leise-tönende Weise sein Handwerk. Die Beschreibung „a small wonder of a book“ des Guardian passt da durchaus.
Das Buch ist in keiner Weise brutal, im Gegenteil. Verstörend schon.
Zitieren möchte ich die letzten Zeilen auf Englisch:
„And that’s the end of the story about Bruno and his family. Of course all this happened a long time ago and nothing like this could ever happen again.
Not in this day and age.“
Und schon fragt man sich, ob das wohl stimmt….