Die beiden Bücher „Die Liebe bleibt – Das Leben der Mutter Teresa“ von Christian Feldmann und „Mutter Teresa – Die wunderbaren Geschichten“ von Leo Maasburg sind Auflagen früherer Ausgaben: Anlass der ergänzten und bearbeiteten Neuauflagen ist die Heiligsprechung von Mutter Teresa in 2016.
Was ist eine Heiligsprechung?
Eine beeindruckende und eine umstrittene Figur?
Dennoch ist Mutter Teresa eine umstrittene Figur: Man warf ihr verhehrende hygienische und soziale Zustände in den Sterbehäusern von (z.B. Spritzen, die mehrfach verwendet wurden, Verweigerung von Schmerzmitteln, Unterkühlung und Hunger der Patienten). Ebenso einen Mangel an Transparenz im Umgang mit Spendengeldern. Ein gewichtiger Vorwurf ist außerdem die Frage nach ihrer Motivation: Wollte sie Leiden mildern oder war Missionierung letztlich ihr Ziel? Gute Hintergrundinformation bietet ein Artikel der Zeit.
Was leisten die Bücher nicht?
Keines der Bücher diskutiert die Frage, warum moderne Menschen auf der ganzen Welt durch Mutter Teresa angesprochen und beeindruckt sind. Beide Bücher diskutieren nicht, welches Verständnis von „Armenarbeit“ heute sinnvoll sein kann und welche ethischen wie praktischen Konsequenzen sich daraus ergeben. Keines geht auf kritische Distanz zu ihr.
Wie gehen sie vor?
Beide Bücher sind aus einer verehrenden Perspektive geschrieben. Beide nutzen eine Kapitelstruktur, in der Themen lose zusammengefasst sind, so dass eine prinzipiell chronologische Erzählweise eingehalten werden kann. Beide bleiben eng am Subjekt ihres Buchs. Feldmann ist Journalist; er schreibt aus meiner Sicht die erträglichere Sprache. Außerdem wechseln biografischer Text und Auszüge aus dem Gebet-Buch Mutter Teresas ab. Maasburg ist Priester. In dieser Rolle hat er Mutter Teresa häufig begleitet. In seinem Buch berichtet er über Situationen, in denen er sie erlebt hat. Er schildert seine Wahrnehmungen, seine Gedanken und Gefühle. Sein Buch ist dadurch eine Art Anhäufung von Anekdoten. Leicht lesbar und eingängig sind beide Bücher.