Eine wertvolle Glasvase. In ihrem fast 2000 Jahre alten Leben zweimal in Fragmente zerlegt. Eine solche Vase verliert auch dann nicht ihren Wert: wenn sie die Portland Vase ist.
Kulturgeschichte eines Objekts
Robin Brooks erzählt die Geschichte der berühmten Vase durch die Geschichten ihrer illustren Besitzer und Besitzerinnen sowie der Künstler, die sie kopiert haben: ein Grabräuber, Kardinäle, Prinzessinnen und Herzoginnen, Diplomaten, Dukes, das British Museum. Auch ein Restaurateur kommt vor, der heimlich Splitter der Vase in einer Schachtel aufhob… Für jede Person, die die Vase besitzen wollte, war sie nicht nur begehrenswert schön. Sie war auch ruinös teuer.
Nachdem die Vase 2000 Jahre überstanden hatte, kam am am 1845 ein junger Ire ins Britische Museum, nahm ein antikes Marmor-Trümmerstück und schleuderte dieses auf die gläserne Vitrine mit der gläsernen Portland Vase. 2000 Jahre nach ihrer Entstehung bestand die Vase aus 200 kleinen Glasstückchen.
Besitzer
19 „Fragmente“ enthält das spannende Buch von Brooks. Jedes Fragment erzählt von einer anderen Phase in der Geschichte der Vase. Durch ihre Besitzer und deren Leidenschaften bekommt sie sozusagen Leben eingehaucht. Sie ist von Hand zu Hand gegangen. Kalt gelassen hat die Vase dabei offenbar selten.
„So the vase changed hands, and continued its journey down the river of history, its course following the currents of the great and the peculiar. It now passed from ist first attested owner (Kardinal Francesco Del Monte) to the second, and the second is one of the very greatest and most peculiar that it would encounter in its long career. In 1627, after the death of Francesco, the vase made a short journey from the Palazzo Madama to the Palazzo Barberini. This particular swirl of the current had at its centre Maffeo Barberini, known to posterity as Urban VIII. The vase’s career as a top-flight status symbol was only just beginning, and far from being used to illuminate the past, it was about to be mixed up in the most excessive social posturing imaginable, not to mention black magic and murder.“
Herkunft der Vase
Die Portlandvase ist eine römische Amphore aus der Zeit von Augustus. Sie besteht aus dunkelblauem Glas, das mit einer Schicht aus weißem Glas überzogen wurde. In diese weiße Schicht wurden die Figuren hineingeschnitten. Sie ist heute etwa 25 cm hoch. Möglicherweise hatte sie ursprünglich einen höheren Fuß.
Die 200 Fragmente ihrer Zerstörung wurden wieder zusammengeklebt. Bis heute gab es zwei weitere Restaurierungen (1949 und 1989).
Was die abgebildeten Figuren bedeuten sollen, ist bis heute übrigens nicht ganz klar.