Jane Austen und Bath. Da kommen alle Klischee-Vorstellungen von vergangener Eleganz, von Reichtum und seiner Verschwendung. Allerdings, wer heute durch Bath schlendert hat Schwierigkeiten, in Mitten der Touristen-Ströme und Schnellrestaurants etwas zu finden, woran die eigenen Wunschvorstellungen sich halten können. Das muss nicht sein.
Das kleine Buch von Maggie Lane leistet Abhilfe: auf nur 100 Seiten bietet alles, was das Austen-Fan-Herz begehrt. Die Verbindung von Austens Aufenthalten in Bath wird dargestellt, die Szenen ihrer relevanten Romane nachvollzogen. Für uns moderne Touristen bietet das Büchlein noch zusätzlich Hilfreiches durch vier Karten der Innenstadt von Bath, in die auch heute verlorene Gebäude eingezeichnet sind, ein Register und schöne Illustrationen von Bridget Sudworth.
Bath spielt eine wichtige Rolle im Leben und im Werk von Jane Austen. Nach mehreren kurzen Besuchen, lebte sie dort von 1801 bis 1806. In zweien ihrer Romane – „Northanger Abbey“ und „Persuation“ – bietet Bath den Protagonistinnen das Setting zur Überprüfung ihrer Wertvorstellungen (Catherine Morland und Anne Elliot). Auch in weiteren Werken verweist die Autorin auf die Stadt.
Im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts wurde Bath als Termalbad und Kurort attraktiv bei „people of fashion and expense“. Die zweite Hälfte des Jahrhunderts war dann geprägt von einem wahren Bauboom. Allein zwischen 1780 und 1793 (das Jahr einer Finanzkrise, ausgelöste durch den Krieg mit Frankreich) wuchs die Stadt derart, dass die Anzahl von Häusern um 45% zunahm. Ab 1800 wurde weiter gebaut. Die wichtigsten Archtekten waren die beiden John Wood, Vater und Sohn. Bath zeigt deshalb auch heute noch ein Stadtbild voller eleganter georgianischer Gebäude.
Warum nicht nächste Woche nach Bath reisen und – mit „A Charming Place“ in der Hand – auf den Spuren von Jane Austen wandeln?