Die Verfilmungen sollen gut sein. Zumindest die Bilder von Grantchester, einem ausgesprochen pittoresken Dorf in der Nähe von Cambridge, werden gelobt. Die deutsch-synchronisierte Fassung dieser Grantchester Mysteries wird bestimmt nicht lange auf sich warten lassen, sind englische Krimi-Verfilmungen in Deutschland doch sehr beliebt.
James Runcie ist der Sohn des ehemaligen Erzbischofs von Canterbury. Das qualifiziert ihn zweifellos für einen Detektiv, der ein Canon der anglikanischen Kirche ist. Er wurde in Cambridge geboren. Da kann man dann auch kundig über Grantchester schreiben.
Dennoch, die Vorlage für die Filme ist – um nicht lange darum herum zu reden – ziemlich mies. Platt, langweilig, eintönig, wie in Eile und ohne Liebe geschrieben. Eher eine Skizze als ein Roman. Oder ein erster Versuch. Zumindest die paar Dutzend Seiten, die ich geschafft habe, bis ich mir ein anderes Buch gegriffen habe, sind so.
Vielleicht versteckt sich daher subtile Kritik hinter einem Satz einer Grantchester-Filmkritik im Guardian:
„Runcie spoke to the Observer in the kitchen of the village hall among left-over snacks and warm white wine.“
Wer so vernichtend sich äußert wie ich, sollte wenigstens einen Beleg anbringen. Hier ist er:
„The cello music stopped.
Keating knocked on the door and opened it without waiting for a reply. (…) Once they had explained themselves, Sophie Madara said: ‚I wondered when someone would come. It’s been a Long time.‘
‚You were reported as missing.‘
‚But I Wasn’t.‘
‚Nobody knew where you were.‘
‚I knew where I was. So did my parents. I have made no secret. Where is my husband?'“
Einzig gute Nachricht aus Perspektive dieses Bloggers: Cricket kommt wieder vor!