Alexander McQueen – Savage Beauty. Andrew Bolton

Alexander McQueen Savage Beauty herausgegeben von Andrew Bolton ist der Ausstellungskatalog zur gleichnamigen Ausstellung von 2011, eröffnet weniger als ein und ein halbes Jahr nach McQueens Freitod. Diese Ausstellung war die zur damaligen Zeit meistbesuchte Mode-Ausstellung des New Yorker Metropolitan Museums. Kurator der Ausstellung, Andrew Bolton, gelang es, sich durch „Savage Beauty“ einen internationalen Namen als Mode-Kurator zu machen.

Mode als Kunst

Der Ausstellungskatalog thematisiert die Frage, wodurch Mode eine Berechtigung erhalten kann,  als „Kunst“ zu gelten.

Dementsprechend ordnen die Texte Kollektionen McQueens in den Kontext der Kunstgeschichte ein: Sie beleuchten die Quellen und die ästhetische Wirkung. Hierdurch arbeiten sie den Schönheitsbegriff McQueen heraus. Alle Texte von „Savage Beauty“ sind anspruchsvoll und sehr lesenswert. Herausragend sind hierbei das Vorwort von Andrew Bolton und die Einführung von Susannah Frankel. Beide Texte gehören zum intelletuell Anspruchsvollsten, was ich über McQueen bisher gelesen habe. Eine gute Ergänzung stellt das Interview von Tim Blanks mit Sarah Burton dar. Burton beschreibt hierin detailliert die Arbeitsweise McQueens, für deren Umsetzung sie mit verantwortlich war.

„The concept of the Sublime underlies the premise of the exhibition „Alexander McQueen Savge Beauty“, which explores McQueen´s profound engagement with Romanticism. For McQueen, the Sublime provided a connection between Romanticism and Postmodernism, principally expressed through the spectacle of his runway presentations and their aspirations to a heightened, unrestrained emotionalism“, so Bolton.

Keine Models sondern Puppen

Alle Fotos zeigen Designer-Stücke auf Puppen. Diese Darstellungsform wirkt zunächst verfremdend. Andererseits steht nicht das Spektakel einer Kollektion im Vordergrund; nichts lenkt mehr ab vom designten Kleidungsstück. Auf diese Weise werden die auch subtilen Varianten mehrere schwarzer Kleidungsstücke besser wahrnehmnbar und können in ihren Details gewürdigt werden. Ein kluges und anspruchsvolles Buch.

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Alexander McQueen Evolution. Katherine Gleason

„Alexander McQueen Evolution“ von Katherine Gleason ist ein großformatiger, wertig aufgemachter Band zu Alexander McQueen. Jede Kollektion wird darin beschrieben, wobei „beschrieben“ schon das passende Wort ist. Texte sind deskriptiv, erzählen, was passiert ist, welche Menschen sich wo gedrängt haben und welche einflussreiche Person was über die Kollektion gesagt hat.

Alexander McQueen: Evolution

Das Wichtigste zu den Kollektionen kurz und knapp

Auf der Rückseite des Umschlags stehen chronologisch aufgelistet alle Shows mit Titel und Datum. Dies ist auch die Gliederung des Inhalts. Pro Show drei bis sechs Seiten. Im Text dann immer: Preise oder andere biografische Eckpunkte, Art der Location, Inspirationsquellen von McQueen für die Show, Musik und Bühnendeko, Kleidungsstücke, Reaktionen des Publikum, Reaktionen der Modepresse.

Bildergebnis für „Alexander McQueen Evolution“ von Katherine Gleason

Fand ich auch interessant, aber auf Dauer ermüdend, da das Stickmuster immer gleich blieb. Am anregendsten sind aus meiner Sicht die vielen ausgezeichneten Fotos, die nicht identisch sind mit den Bilder aus „Alexander McQueen“.

Bildergebnis für „Alexander McQueen Evolution“ von Katherine Gleason

Fazit: „Alexander McQueen Evolution“ ist ein gutes Nachschlagewerk auf die Schnelle und ein gutes Blätter-Buch.

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Alexander McQueen – The Life & the Legacy. Judith Watt

Laut Economist das beste Buch über den Mode-Designer Alexander McQueen. „Alexander McQueen – The Life & the Legacy“ von Judith Watt, Ersterscheinung 2012,  bietet einen guten Überblick über das Leben, die Inspirationsquellen und die Mode von McQueen.

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Mode – schön und schrecklich

Hochgejubelte Mode-Designer hatten mich bisher nicht heftig interessiert…

Bis ich ein Foto sah, das ein Model in unförmigem schwarzen Federkleid zeigte, der Mund rot überschminkt zu einem großen Oval. Die Wirkung des Fotos: schrecklich schön. Dieses Foto ist nicht das einzige, das eine faszinierende, verstörende Wirkung auslöst. Die Themen der Kollektionen spiegeln dies wieder, wie zum Beispiel:

  • Jack the Ripper stalks his victims
  • Nihilism
  • The hunger
  • It´s only a game
  • Widows of Culloden
  • Plato´s Atlantis

Judith Watt teilt die einzelnen Kollektionen in Phasen ein und bietet auch jeweils eine knappe Deutung der Kollektionen an. Die Kombination aus Fotos der Stücke plus Ansätzen zu ihrer Interpretation hat mich überzeugt.

Bildergebnis für Alexander McQueen

Alexander McQueens  Geheimnis

Da ist etwas bei McQueen, was weit über konventionelle Schönheit hinausgeht. Etwas, das Lebenslust und Düsterkeit, Schönheit und Vergänglichkeit zusammenbringt. Etwas, das zwingt, bisherige Vorstellungen über das „Schöne“ zu überdenken. Das somit auch den Balance-Akt visuell verdeutlicht, immer wieder außergewöhnliche, nie dagewesene Ideen zu präsentieren und – einen Markt zu bedienen. Deshalb faszinierend. Nur wiedergeben kann ich die immer wieder gemachte Äußerung von Mode-Experten, dass McQueen seine außerordentlich kreativen Ideen mit ebenso außerordentlicher Schneider-Kunst kombinieren konnte.

Bildergebnis für Alexander McQueen

Aufbau von „Alexander McQueen – The Life & the Legacy“

Das Buch ist chronologisch aufgebaut, Leitplanken sind biografische Meilensteine und Shows, jeweils zusammengefasst zu einem übergreifenden Thema wie zum Beispiel „From Savile Row to Central Saint Martin’s“ oder „The Gucci Years“. Weiterhin gibt es zu jedem Kapitel Bilder der Kollektionen, Fotos von McQueen und Freunden sowie einen kurzen Text. Außerdem bieten das Vorwort von Daphne Guinness, ein zweites Vorwort der Autorin und  eine Einleitung einen unkomplizierten, jedoch sachkundigen Einstieg in „McQueen“.

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